Schritt 4: Begleithund oder Therapiehund? Finde das passende Einsatzgebiet.
Wenn du in einem sozialen oder pädagogischen Beruf mit deinem Hund arbeiten willst, sprechen wir allgemein von
tiergestützter Intervention (TGI).
Die tiergestützte Intervention wird im „Handbuch der Tiergestützten Intervention“ (Vernooij/Schneider, 2010, S. 34f) in vier Bereiche unterteilt, die sich auch in der aktuellen Praxis durchgesetzt haben:
tiergestützte Aktivität, tiergestützte Förderung, tiergestützte Pädagogik und tiergestützte Therapie. Hier findest du die
Bereiche der tiergestützten Intervention noch weiter aufgeschlüsselt.
Die Ziele der tiergestützten Intervention und der Einsatzort werden dabei von dir vorgegeben. Denn dein Hund arbeitet bei dir als Fachkraft unterstützend mit. Du solltest überlegen, ob dich dein Hund als
Begleithund in der tiergestützten Aktivität, Förderung oder Pädagogik vorwiegend durch sein Wesen unterstützen soll oder ob er als
Therapiehund in der tiergestützten Therapie aktiv am Behandlungserfolg mitarbeiten wird. Diese Unterscheidung ist wichtig, denn Begleithunde werden in
Kursen zur hunde- oder tiergestützten Pädagogik ausgebildet. Therapiehunde durchlaufen hingegen eine
spezielle Therapiehunde-Ausbildung.
Tiergestützte Weiterbildungsmöglichkeiten nach Berufsgruppen:
- Du arbeitest als Lehrer*in oder Erzieher*in in Schule und Kindergarten? Du bist Tagesmutter?
Dann ist eine umfassende Ausbildung in der tiergestützten Pädagogik ideal für dich. Du und dein Hund erlangen in mehreren Theorie- und Praxisphasen alle Kompetenzen, um als Begleithund in Kindergarten und Schule zu arbeiten.
- Du möchtest dich ehrenamtlich engagieren und hast keine Ausbildung in einem pädagogischen oder sozialen Beruf?
Oft ist eine theoretische Basisausbildung in der hundegestützten Pädagogik ausreichend, um Sicherheit zu erlangen und deinen Hund ehrenamtlich einzusetzen, wenn du zudem in einer guten Hundeschule bist. Zudem sollte dein Hund die oben schon genannten Voraussetzungen mitbringen, um für die Arbeit als Begleithund geeignet zu sein. Teilweise gibt es auch gute Ausbildungen für Besuchshunde, wenn du eher Anfänger bist.
- Du arbeitest in der Kinder- und Jugendhilfe, Erwachsenenhilfe, Streetwork oder in Justizvollzugsanstalten?
In diesen Berufen solltest du eine umfangreiche Ausbildung in der hundegestützten Pädagogik durchlaufen, um die notwendigen Grundlagen für den professionellen Hundeeinsatz zu lernen. Danach seid ihr zertifiziertes Begleithunde-Team.
- Du bist in einem therapeutischen Beruf tätig, etwa als Psycholog*in, Logopäd*in oder Ergotherapeut*in?
Dann solltest du prüfen, wie du deinen Hund während der Therapie einsetzen willst. Arbeitet er bewusst und gezielt mit speziellen Aktivitäten direkt mit dem Klienten, um ein bestimmtes therapeutisches Ziel zu erreichen?
Dann sollte dein Hund eine Ausbildung zum Therapiehund durchlaufen. Diese unterscheidet sich von der Begleithunde-Ausbildung, und ist speziell auf den Einsatz des Hundes für ein therapeutisches Ziel ausgelegt.
oder
Ist die Ausbildung in der tiergestützten Pädagogik zum Begleithund die richtige Wahl? Nämlich dann, wenn du deinen Hund als "Medium" einsetzt und er sich durch seine Persönlichkeit einbringt. Das ist beispielsweise oft in der Psychotherapie oder Sprachtherapie der Fall. Du nutzt hierbei Methoden, bei denen sich der Hund als Hund verhält. Es ist seine andere und aufgeschlossene Art mit dem Menschen umzugehen oder einfach indem er auf etwas springt oder einen Gegenstand holt. Check also genau, wie dein Hund zukünftig mit dir zusammenarbeiten soll und wähle dann aus, ob eine Begleithunde- oder Therapiehunde-Ausbildung das Richtige für euch ist.